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Parodontologie

Parodontologie

Die Parodontologie befasst sich mit der Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen des Zahnhalteapparates. Dieses komplexe System besteht aus Zahnfleisch, dem Zahnzement (äußere Schicht der Zahnwurzel), der Wurzelhaut und dem Kieferknochen. Zusammen sorgen diese Bestandteile für die feste und gleichzeitig flexible Verankerung des Zahnes im Kieferknochen.

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Was ist eine Parodontitis?

Die Parodontitis (früher auch als auch „Parodontose“ bezeichnet) ist eine durch bakterielle Beläge ausgelöste Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates. Sie schädigt unbehandelt auch den Kieferknochen. Zähne werden gelockert und müssen gegebenenfalls entfernt werden, bei Erwachsenen ist die Parodontitis heute Hauptursache für Zahnverlust. Weiterhin kann eine Parodontitis die Allgemeingesundheit beinträchtigen: Wechselwirkungen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Rheumatoider Arthritis usw. sind längst belegt.

Behandlungsmöglichkeiten der Parodontitis

Zahnfleischtaschenreinigung

Die nichtchirurgische Parodontitisbehandlung (auch geschlossene Behandlung) wird von Ihrem Hauszahnarzt durchgeführt. Sie besteht aus einer sorgfältigen Reinigung der entstandenen Zahnfleischtaschen. Hierbei werden bakterielle Beläge und Ablagerungen in den Zahnfleischtaschen sowie entzündetes Gewebe entfernt und die Oberflächen der Zahnwurzeln geglättet.

Für weitergehende Maßnahmen hat Sie Ihr Hauszahnarzt an uns als spezialisierte Praxis überwiesen. So kann zum Beispiel bei einer fortgeschrittenen Parodontitis mit sehr tiefen Zahnfleischtaschen eine kleine chirurgische („offene“) Behandlung nötig sein: Wir lösen das Zahnfleisch an der betreffenden Stelle ein wenig, um die Taschen leichter zugänglich zu machen und besser reinigen zu können.

Ziel der Zahnfleischtaschenreinigung ist es, die entzündlichen Vorgänge zu stoppen und somit weitere Schädigungen zu verhindern. Wichtig: Parodontitis ist eine chronische Erkrankung, die immer wieder einmal verstärkt auftreten kann. Daher ist nach der eigentlichen Behandlung eine regelmäßige Nachbehandlung / Nachsorge erforderlich.

Das oben beschriebene Vorgehen reicht nicht aus, wenn der Kieferknochen bereits geschädigt wurde, denn diese Schädigungen sind nach wie vor vorhanden. Mitthilfe sogenannter regenerativer Techniken wie der Gesteuerten Geweberegeneration (GTR) und Gesteuerten Knochenregeneration (GBR) kann der Zahnhalteapparat in vielen Fällen wiederaufgebaut werden.

Zahnfleischrückgang, sogenannte Rezessionen, sind einerseits ein ästhetisches Problem: Die Zähne wirken sehr lang, zudem erscheinen die Zahnzwischenräume manchmal wie dunkle Löcher. Darüber hinaus sind die Zähne wegen der freiliegenden Zahnhälse schmerzempfindlich und die Zahnhälse anfällig für Karies.

Eine Behandlungsmöglichkeit ist die Transplantation von Zahnfleisch. Wir verwenden dabei ein Bindegewebstransplantat in der Envelope-Technik nach Sculean.

Grundlage für eine auch auf lange Sicht erfolgreiche Implantatbehandlung ist ein gesunder, entzündungsfreier Zahnhalteapparat (das Zahnbett). Dennoch können Parodontitispatienten mit Implantaten versorgt werden. Es gilt jedoch einige Aspekte zu beachten.

Periimplantitis – Gefahr für Implantate

Wie bei natürlichen Zähnen, so können auch in der direkten Umgebung von Implantaten entzündliche Prozesse entstehen, die in diesem Fall als Periimplantitis bezeichnet werden. Eine Periimplantitis schädigt im fortgeschrittenen Stadium auch den Kieferknochen und gefährdet somit den stabilen Halt des bzw. der Implantate. Das Risiko, dass sich eine solche Entzündung entwickelt, ist bei Parodontitispatienten höher als bei anderen Patienten.

Maßnahmen für eine erfolgreiche Implantatbehandlung:

  • Vor dem Einsetzen von Implantaten muss eine bestehende Parodontitis auf jeden Fall konsequent behandelt werden.
  • Weiterhin sollte nach der Parodontitisbehandlung eine regelmäßige Nachsorge (auch als Unterstützende Parodontitistherapie bezeichnet) erfolgen. Bei der Parodontitis handelt es sich um eine chronische Entzündung, die immer wieder erneut auftreten kann.
  • Wichtig sind außerdem regelmäßige Kontrolltermine (Check-ups) in unserer Praxis und professionelle Zahnreinigungen, deren Intervalle viel enger gesetzt werden sollten, um Bakterien keine Chance zu geben
  • Für eine lange Lebensdauer Ihrer Implantate ist Ihre sorgfältige Mundhygiene wichtig. Dabei geht es vor allem um die gewissenhafte Entfernung von Zahnbelägen auf Zahnoberflächen, in Zahnzwischenräumen und am Zahnfleischrand.

Werden die genannten Aspekte beachtet, haben Implantate bei Parodontitispatienten im Vergleich zu anderen Patienten eine nur leicht verminderte Erfolgsprognose.

Weitere, allgemeine Informationen zur Parodontitis erhalten Sie in der m Patientenratgeber