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Dezember 2025 – Implantate trotz Knochenverlust?

Zahnimplantate benötigen ein ausreichendes Kieferknochenvolumen, um festen Halt darin zu finden. Bei manchen Patienten ist der Kieferknochen jedoch von Natur aus nicht stark genug ausgeprägt, bei anderen hat er sich zurückgebildet. Insbesondere bei bereits lang bestehender Zahnlosigkeit besteht das Risiko eines Knochenabbaus, denn ohne die Kaubelastung schwindet der Knochen an der Stelle allmählich. Dieser Effekt tritt auch häufig unterhalb von Brückengliedern oder herkömmlichen Prothesen auf.

Moderne Möglichkeiten für den Knochenaufbau

Ein zu geringes Knochenangebot bedeutet jedoch keinen Ausschluss von Zahnimplantaten. Dank moderner Techniken des Knochenaufbaus können wir die nötigen Voraussetzungen schaffen, um Implantate sicher zu verankern. Zudem gibt es spezielle Implantatsysteme, die auch bei wenig vorhandenem Knochen ohne zusätzlichen Aufbau eingesetzt werden können.

Wie funktioniert ein Knochenaufbau?

Beim Knochenaufbau, auch Augmentation genannt, wird entweder körpereigenes Knochenmaterial oder ein gut verträgliches Ersatzmaterial verwendet. Der Körper wandelt dieses Material nach und nach in eigenen Knochen um. Je nach Ausgangssituation – wie viel Knochen fehlt, wo das Implantat gesetzt werden soll und ob der Knochen in die Höhe oder Breite ergänzt werden muss – kommen unterschiedliche Techniken zum Einsatz. Das Implantat kann entweder gleichzeitig mit dem Knochenaufbau oder nach einer Einheilphase eingesetzt werden.

Überblick über gängige Knochenaufbauverfahren

Sinuslift

Ein Sinuslift dient zur Erhöhung des Knochenangebots im seitlichen Oberkiefer. Dabei wird die Schleimhaut zwischen dem Kieferknochen und der darüber liegenden Kieferhöhle vorsichtig angehoben. In den entstehenden Hohlraum wird Knochen- oder Ersatzmaterial eingebracht, um die Knochenhöhe zu verbessern.

Bone-Spreading und Bone-Splitting

Ist der Kieferkamm (der Teil des Kiefers, der als Halt für die Zähne dient) zu schmal, kommen die Methoden Bone-Spreading oder Bone-Splitting zum Einsatz. Beim Bone-Spreading wird der Knochen an der betroffenen Stelle leicht ausgedehnt, beim Bone-Splitting wird er behutsam in zwei Teile gespalten. In den entstandenen Spalt wird jeweils Knochen- oder Ersatzmaterial eingefüllt.

Distraktionsosteogenese

Bei zu niedrigem Kieferknochen wird dieser im entsprechenden Abschnitt mittig in einen oberen und unteren Abschnitt geteilt. In den Spalt wird eine kleine Stellschraube eingesetzt, die ihn über Wochen hinweg langsam erweitert – in dieser Zeit wächst der Knochen nach und füllt den Zwischenraum. Diese Methode benötigt kein zusätzliches Knochen- oder Ersatzmaterial.

Knochenblockmethode

Die Knochenblockmethode eignet sich, um deutlich zu niedrige oder schmale Kieferabschnitte zu verbreitern. Hierbei wird ein größeres Stück Knochen, meist entnommen aus dem Kinn-/Weisheitszahnbereich, dem Unterkiefer oder sehr selten aus dem Beckenkamm, an die entsprechende Stelle transplantiert und mit kleinen Schrauben fixiert.

Fragen zum Knochenaufbau beantworten wir Ihnen gerne persönlich.